Valse = Walzer – „die Vorstellung eines phantastischen Wirbels, dem niemand entrinnen kann” – dafür steht Maurice Ravels „La valse”, das er 1928 als „Apotheose des Wiener Walzers” komponierte. Basierend auf diesem Werk gestaltet Stegreif in „escape valse” ein getanztes Konzert, umrahmt von weiteren Rekompositionen impressionistischer Werke und schafft choreografische Bilder von im Rausch tanzenden Individuen – ein eskapistisches Kreiseln im Angesicht gesellschaftlicher Zerrüttung. Aus dem anschwellenden Getöse melden sich improvisierende Einzelstimmen zu Wort, utopische Klänge und auch Verlautbarungen des Zweifels. Und doch: Trotz der scheinbaren Unvereinbarkeit verbinden sich Musik und Tanz zu einem kaleidoskopartigen Ganzen.
Bild: Navina Neuschl